Der Autor

Wie beginnt man einen Text über sich selbst, ohne dabei nur unwichtige Daten herunter zu rasseln. Vielleicht mit der Frage warum jemand unbedingt Schriftsteller werden will. Ich denke die Gründe sind dabei so verschieden wie vielfältig. Bei mir ist es die Tatsache, dass ich es liebe Geschichten zu erzählen. Zu Beginn im Rahmen von Pen & Paper Rollenspielen, die einigen von euch sicher ein Begriff sind. Anfang der Neunziger habe ich dann damit begonnen Fantasy Romane zu schreiben. Aber das mit nur mäßigem Erfolg. Damals hatte ich noch nicht verstanden, dass es nicht ausreicht den Text einfach fertig zu stellen und an einen Verlag zu schicken. Man muss auch kontinuierlich daran arbeiten und bereit sein Rückschläge, Absagen und Kritik zu ertragen. Eine Kurzgeschichte, ein Roman, ein Gedicht. Egal was man schreibt, es ist erst fertig, wenn es tatsächlich veröffentlich ist. Ohne ein dickes Fell und eine gehörige Portion Durchhaltewillen, sollte man diesen Beruf nicht ergreifen.
Auch ich hatte aufgegeben und meinen Traum begraben. Bis zum Jahresende 2010. Ich hatte meiner jetzigen Frau eine meiner Kurzgeschichten vorgelesen, als sie krank im Bett lag. Die Geschichte hatte ihr dann so gut gefallen, dass sie mich ermutigte es wieder mit einem Romanprojekt zu versuchen. Ich hatte wieder Feuer gefangen und wieder Lust zu schreiben. Zur gleichen Zeit nahm ich an einem Wettbewerb von Bastei Lübbe teil, in dessen Folge ich einer von acht Absolventen der Bastei Masterclass wurde, bei der ich ein Jahr lang von professionellen Mentoren zum Schriftsteller ausgebildet wurde. Durch mein Romanprojekt fand ich meine jetzige Agentur und 2014 erschien die Kurzgeschichte: Die Mauern von Ronwick Abbey, in der Horror – Anthologie: Angel Island.
Seit März, diesen Jahres läuft meine Westernserie -Three Oaks- bei Bastei Entertainment, als e-Book und als Hörbuch Download, gelesen von einem großartigen Simon Jäger.
Zurzeit arbeite ich an einer Cyberpunk Serie, die im Manhattan des Jahres 2068 spielt. Zudem schreibe ich am Plott für einen Wikingerroman und einem Thriller, der in Deutschland und Belgien spielen wird.
Es gibt soviele Geschichten, die mir durch den Kopf spuken und die ich am liebsten alle sofort zu Papier bringen würde.
Was ich damit sagen will. Man muss lieben was man tut, dann geht es auch auf und vorwärts. Nicht aufgeben. Wenn man ein Ziel hat, drauf los, so schlecht es manchmal auch aussehen mag und wie lange es auch dauert.
Am Ende ist es eine ungemein befriedigende Arbeit, wenn man sieht wie sich die Figuren in lebende Personen verwandeln und die gesamte Handlung Gestalt annimmt. Diese Tatsache, und gelegentliche Standpauken meiner Frau sorgen dafür, dass ich mich jeden Tag an das Laptop setzte.

Schreiben entfaltet die Gedanken der Seele!

Zum Schluss möchte ich euch noch erzählen, welche sieben Dinge mir beim Schreiben wichtig sind.

  • Ich stelle mir die Frage, würde ich das Buch lesen wollen, wenn es jemand anderes geschrieben hätte?
  • Ich suche mir für meine Charaktere, immer Portraits (Bücher, Internet), die zu ihnen passen. Es hilft mir unglaublich die Figuren als reale Personen vor mir zu sehen.
  • Ich schreibe die wichtigsten Daten einer Figur in eine Kladde. Größe, Haarfarbe, Augenfarbe usw. Glaubt mir, solche einfachen Dinge vergisst man leicht und dann ist es gut, wenn man den Text nicht durchsuchen muss um sie wiederzufinden.
  • Ich schreibe in einer Atmosphäre, die mich inspiriert. Dazu gehört die passende Musik, meistens Soundtracks und eine schöne Dekoration.
  • In meinem Bekanntenkreis gibt es zahlreiche Testleser, denen ich meine Texte gebe. Von ihnen bekomme ich ein ehrliches Feedback. Was ist gut, was ist schlecht und warum ist es gut oder schlecht. Die Begründung ist mir sehr wichtig, nur damit kann ich arbeiten.
  • Kritik ist wichtig, wenn auch manchmal schmerzhaft, besonders wenn ich stundenlang an einer Szene geschrieben habe, die dann aber einfach nicht funktioniert.
  • Wenn der Text fertig ist: Kürzen, kürzen, kürzen. Und auch das fällt mir unglaublich schwer, besonders wenn dabei schöne Passagen verloren gehen.